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Änderung der RoHS Richtlinie - alles was du wissen musst

Im Frühjahr 2022 hat die EU-Kommission die RoHS Richtlinie 2011/65/EU neu geregelt. Diese definiert unter anderem den Umgang mit Quecksilber enthaltenden Leuchtmitteln. Erfahre jetzt alles über die neuen Änderungen und wie du künftig mit dem Leuchtstofflampen-Verbot umgehst.

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RoHS Richtlinie - die Änderungen auf einen Blick

RoHS Richtlinie – das hat es damit auf sich

RoHS steht für „Restriction of the use of Hazards Substances“, also die Beschränkung der Verwendung von Gefahrstoffen. Im Genauen geht es dabei um die Verwendung von Quecksilber in Leuchtmitteln.
Quecksilber gilt als gefährlicher Stoff und die Verwendung in Elektro- oder Elektronikgeräten ist verboten. Bis dato gab es Ausnahmen für T5- und T8-Leuchststofflampen, Kompaktleuchtstofflampen und Lampen mit besonderem Zweck. Anfang des Jahres wurden diese im Anhang III definierten Ausnahmeregelungen jedoch geändert. Demnach wird die Produktion vieler Leuchtstofflampen verboten.
Lediglich HPD-Lampen und Lampen für besonderen Nutzen dürfen für weitere 3-5 Jahre hergestellt werden. Außerdem bezieht sich das Verbot auf die Herstellung entsprechender Leuchtmittel. Die Verwendung und auch der Verkauf oder Erwerb von Lagerware sind weiterhin gestattet. Die RoHS Richtlinien sorgen somit für eine sogenannte „Ausphasung“ nicht nachhaltiger Lichtquellen.

RoHS Richtlinie – die Änderungen im Detail

Es war bereits beschlossen, dass die Inverkehrbringung der T8-Leuchtstofflampe ab September 2023 verboten wird. Die Änderungen der RoHS Richtlinien aus vergangenem Frühjahr legen das Ende der Leuchtstoffröhre einige Tage früher fest: ab dem 25. August 2023 werden T8-Lampen gemeinsam mit T5-Leuchtstofflampen aus dem Verkehr gezogen. Am 1. September ziehen Halogen-Pins nach. 

Außerdem trifft es bereits ab dem 25. Februar Kompaktleuchtstofflampen mit Stecksockel und Leuchtstofflampen in Ringform. Eine Verlängerung der Ausnahmeregelungen auf 3-5 Jahre ist für HPD-Lampen und Lampen mit besonderem Zweck (etwa zur UV-C-Desinfektion mit Lampen) vorgesehen.

Welche Auswirkungen hat das Leuchtstoff­lampen­verbot?

Nicht nur der Planet soll von dem Verbot von Leuchtstofflampen profitieren. Auch du als Verbraucher erzielst einige Vorteile. Die stufenweise geregelten Verbote ineffizienter Leuchtmittel führt zu einer verstärkten Produktion energieeffizienter Lösungen. Diese tragen zu letztlich dazu bei, Energiekosten im Haushalt erheblich zu reduzieren. Allerdings bringt die Umstellung nicht nur positive Folgen mit sich. Verbraucher, die die bald verbotenen Halogen- oder Leuchtstofflampen verwenden, brauchen irgendwann neue Leuchtmittel. Obwohl die Leuchtstofflampen weiterhin aus dem Lagerbestand verkauft werden dürfen, ist dieser Vorrat begrenzt. Es gibt keinen Nachschub vom Hersteller mehr und so werden die Leuchtstofflampen nach und nach aus dem Verkehr gezogen. Privatverbrauchern bleiben demnach nur zwei Auswege: 

1. Eine Umrüstung auf moderne, effizientere Lichtquellen
2. Vorräte mit entsprechenden Leuchtmitteln anzulegen 

Auch die Situation in Industrieunternehmen dürfte sich weiter verschärfen. Denn etwa 40 Prozent aller Unternehmen nutzen aktuell noch Leuchtstofflampen. Demnach sind auch diese Betriebe betroffen, wenn es für die Leuchtstofflampe zum Verbot kommt. Sie müssen entsprechend rechtzeitig die Ausstattung der Lampen in den Betriebsstätten umstellen. 

Ein weiterer Punkt ist die Preissteigerung, wenn der Zeitpunkt des endgültigen Verbots 2023 gekommen ist: Der kurzfristige Wechsel der Beleuchtung könnte dich teuer zu stehen bekommen. Hersteller von zukunftsweisenden LEDs wissen, dass ab September 2023 keine andere Auswahl möglich ist. Dementsprechend könnten die Preise für die LED-Lampen und LED-Röhren kurzfristig steigen, ehe die folgende Nachfrage letztlich wieder für sinkende Preise sorgen wird.

Was dient als Ersatz für Leuchtsstoff­lampen?  

Im Fokus für alternative Lichtquellen stehen derzeit LED Leuchtmittel. Denn LEDs bieten im Vergleich zu Leuchtstofflampen entscheidende Vorteile.

Im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln haben LED-Röhren eine sehr hohe Energieeffizienz. Beispielsweise lassen sich bis zu 80 Prozent der Energie einsparen, die früher durch Glühlampen verbraucht wurde. Der Grund dafür liegt im Halbleiter der Leuchtdiode. Dieser sendet das Licht klarer und heller aus, haben dafür aber gleichzeitig einen geringeren Energieverbrauch. Eine LED kommt zudem ohne schädliche Chemikalien aus (wie bspw. Quecksilber bei Energiesparlampen und Quecksilberdampflampen). Dadurch sind sie viel umweltfreundlicher als andere Mittel.

Die höheren Anschaffungskosten von LED-Leuchtmitteln im Vergleich zu konventionellen Lampen mögen im ersten Moment vielleicht abschreckend wirken.

Dennoch gilt: durch das Zusammenspiel aus einer deutlich längeren Lebensdauer, sowie der besseren Effizienz, amortisiert sich eine LED-Beleuchtung, je nach Anwendungsfall bereits nach wenigen Jahren.  

Nicht zuletzt sind LEDs in unterschiedlichen Lichtstärken erhältlich. Das ermöglicht eine bessere Anpassung an individuelle Ansprüche – Sensoren erlauben das Steuern dieser stromsparenden Leuchtmittel. Auf diese Weise lässt sich die Lichtstärke in passenden Lampen nach deinen Wünschen regulieren.

Dazu kommen die verschiedenen Farbtemperaturen. Eine LED kann in warmweiß, kaltweiß oder sogar in bunten Farben leuchten. Das macht ihren Einsatz für etliche Anlässe denkbar. 

Vorteile von LED-Licht auf einen Blick:

  • lange Lebensdauer 
  • hohe Energieeffizienz
  • Flexibilität bezüglich der Lichtfarbe
  • hervorragende lichttechnische Werte

RoHS - Frühzeitig planen und vorbereiten  

Da die einzelnen Leuchtmittel nach und nach verboten werden, ist eine frühzeitige Planung wesentlich. Es lohnt sich sowohl preislich als auch hinsichtlich der Stromkosten, frühzeitig auf energieeffiziente Leuchtmittel umzusteigen. Privatverbraucher wie auch Betriebe können steigende Kosten umgehen, indem der Wechsel rechtzeitig vorbereitet wird.

Generell gilt sowohl in privaten als auch in gewerblichen Bereichen: wer schon jetzt den Umstieg auf energieeffizientere Alternativen plant und durchführt, spart auf längere Sicht mehr Energie und schont dadurch den Geldbeutel.   

Was passiert mit den alten Leuchtstoff­lampen?

Die Entsorgung der Leuchtstofflampen gestaltet sich ein wenig aufwendiger als die der guten alten Glühbirne mit Wolframfaden. Leuchtstoffröhren und Energiesparleuchten gelten aufgrund ihrer Zusammensetzung (Quecksilber) als Sondermüll. Dadurch ist es verboten, sie einfach über den Hausmüll oder den Altglascontainer zu entsorgen. Stattdessen können sie beim kommunalen Entsorgungsunternehmen abgegeben werden. Auch der Handel nimmt gebrauchte Leuchtmittel für die umweltgerechte Entsorgung entgegen.
Hier erfährst du alles, was du über die fachgerechte Entsorgung von Leuchtstofflampen wissen musst.

Leuchtstofflampen Verbot im Video

Wir haben dir alle Informationen und Details zur RoHS-Richtlinie und dem Leuchtstofflampenverbot in diesem informativen Video zusammengefasst:

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